Von Menschen und ihrer Einstellung zu Politik und der Gesellschaft

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Seit mehreren Tagen beschäftigt mich die Frage, was macht die Politik mit Menschen, was macht die Gesellschaft mit der Politik?  Wie können die Menschen Einfluß auf ihre Politik nehmen und wie bewegt man die Menschen, diesen Einfluß auch zu nutzen?
Gerade im Bezug auf die neu installierte Open-Antrag Möglichkeit sehe ich viel Potential aber auch Bedarf an Aufklärung und Verbreitung. Gerade in ländlichen Bereichen empfinde ich den Wunsch nach Einbeziehung in politische Entscheidungen.
Wieso? Nun, ich lebe auf dem Land und bin immer mal wieder auch in Städten unterwegs. Ich bin sehr kommunikativ und gehe mit fremden Menschen ins Gespräch, auch mal kontrovers, durchaus!
Was mir immer wieder begegnet, ist eine konventionelle Grundeinstellung von Werten und Verhaltenskodexen. Eine Abweichung in Richtung Humor oder Innovation ist selten gewünscht, die moderne Politik hat in den Köpfen der Menschen immer noch keinen Einzug gehalten.
Vor einigen Jahrzehnten noch, da kehrten jeden Samstag, alle die Strasse vor ihrem Haus. Heute tun dies in der Hauptsache nur noch die älteren Leute oder Generationen von Menschen, bei denen dies noch zu ihren alltäglichen, anerzogenen Pflichten gehört.
Ist das noch zeitgemäß? Muss das noch so sein?
Wir haben doch in den Städten mittlerweile Kehrmaschinen und in den Dörfern wird dieses pflichtgemäße Ordnung halten, um nach außen sauber zu sein, nicht mehr allzu ernst genommen. Wie kann man das auf die Politik ummünzen?
Wir Menschen stehen im Wandel, wir wollen „in“ und modern sein. Aber auf der anderen Seite wollen irgendwie nicht von alt Hergebrachtem abgehen und neue Wege beschreiten. Besser, wir halten an etwas fest, was uns zwar schon seit Jahren und Jahrzehnten nicht gefällt, als dass wir bereit wären uns auch mal auf Neues, Unbekanntes, aber vielleicht doch Verbesserndes einlassen. Die Taube und der Spatz!  Eine neue Politik scheint keinen Anklang zu finden.
Was lässt uns Menschen so derart leidensfähig an unseren alten, bekannten und verkrusteten Strukturen festhalten? Was ist das, was den Menschen eine derartige Angst vor Neuem macht? Wo bleibt die Experimentierfreude, um evtl. mal frischen Wind in z.B. unsere Politik zu bekommen, in die Köpfe und Seelen der Menschen?
Gehe ich mit den Menschen um mich herum ins Gespräch, stelle ich immer wieder fest, ALLE WOLLEN WAS VERÄNDERT HABEN, aber KEINER ist wirklich bereit, an der Änderung teilzuhaben!
Was ist da los?
Warum habe ich mit dem ländlichen Raum angefangen?
Auf dem Land leben Menschen, welche sich (zumindest bei uns!) gegenseitig unterstützen, Fragen beantworten und sich untereinander informieren und erklären lassen, was nicht gewusst wird. Sie treffen sich auf der Straße, beim Einkaufen oder einfach mal zum Kaffee beim Nachbarn.
Menschen auf dem Land sind auch Menschen, die sich rege im Internet bewegen, die sich informieren lassen, wenn sie an Information kommen können!
Meine These hierzu ist, würden Menschen auf dem Lande mehr daran beteiligt werden, sich ihre Informationen ungefiltert heraussuchen zu können, wären sicherlich auch deren Köpfe und Herzen mehr bei der Politik! Viele Menschen wohnen auf dem Land! Ich habe aber den Eindruck, dass der Fokus der Parteien nicht genügend auf die Menschen in den ländlichen Bereichen gelegt wird und auch so manches Thema zu städtisch behandelt wird!
Während ich erlebe, dass es zwar ländlich vereinzelt gute Kommunalpolitiker gibt, so erlebe ich auch, dass sich viele Menschen auf dem Land ausgeliefert und exkludiert fühlen. Die These: „wir können alle vier Jahre neu wählen, wer uns als nächstes verarscht!“ begegnet mir hier am meisten.
Was können wir Piraten dafür tun, dass die Gesellschaft, besonders, die auf dem Land, ihre Köpfe, Herzen und Seelen öffnet, um sich verstärkt an dem zu beteiligen, was sie angeht? Open-Antrag ist ein wesentlicher Schritt dazu!
Geht da noch mehr?